Buch Wien 24

Literatur aus Südosteuropa
TRADUKI zu Gast auf der Buch Wien 2024

TRADUKI präsentiert neue Texte und bietet interessante Begegnungen mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Bosnien und Herzegowina und Nordmazedonien. Besuchen Sie uns bei unserem Stand A32!

Programm

Donnerstag, 21. 11. 2024

  • Mircea Cărtărescu: "Theodoros"
    Roman
    Der Standard-Bühne, Messe Wien, Halle D, Messeplatz 1, 1020 Wien

    Mit: Mircea Cărtărescu, Ernest Wichner
    Moderation: Ronald Pohl

    „Den Pistolenlauf noch im Mund, das Hirn verstreut auf dem roten Tisch.“ Ehe die britische Kolonialarmee die Bergfestung Magdala in Schutt und Asche legt und ihn als Geisel nimmt, setzt der äthiopische Kaiser am Ostersonntag des Jahres 1868 seinem Leben ein Ende. Nicht als gekrönter Despot, nicht als plündernder Seeräuber, sondern als Bojarendiener aus der Walachei, heißt es in Mircea Cărtărescus neuem Roman Theodoros (Ü: Ernest Wichner, Zsolnay 2024). Der preisgekrönte rumänische Autor wird gemeinsam mit dem Übersetzer Ernest Wichner auf der Standard-Bühne über den Roman sprechen.

  • Montaigne’s Erben. Über das Schreiben von Essays heute
    Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien

    Mit: Nikola Madžirov, Tanja Maljartschuk
    Moderation: Katja Gasser
    Dolmetscher: Alexander Sitzmann
    Lesung: Nikolaus Kinsky

    Seit im 16. Jahrhundert der französische Jurist, Philosoph und Humanist Michel de Montaigne die Essayistik begründet hat, wird diese literarische Diskursform immer wieder aufs Neue wichtig.

    Die ukrainisch-österreichische Prosaautorin Tanja Maljartschuk hat unter dem Eindruck des Krieges Russlands gegen Ihr Heimatland die Arbeit an einem neuen Roman unterbrochen und sich seitdem dem Essay zugewandt. Auch der Lyriker Nikola Madzirov aus Nordmazedonien hat in den letzten Jahren vermehrt Essays geschrieben, nachdenkliche Texte zu Herkunft und über die Situation in Südosteuropa.

    Im Gespräch mit der Literaturkritikerin Katja Gasser wird nicht nur ihre jeweils persönliche Hinwendung zu dieser literarischen Gattung, sondern auch die Bedeutung des Essays für die gesellschaftliche Debatte allgemein diskutiert werden.

    In Kooperation mit der ÖGL.

  • Mircea Cărtărescu: "Theodoros"
    Roman
    Mozarthaus, Mozarthaus, Domgasse 5, 1010 Wien

    Mit: Mircea Cărtărescu, Ernest Wichner
    Moderation: Karoline Thaler

    „Den Pistolenlauf noch im Mund, das Hirn verstreut auf dem roten Tisch.“ Ehe die britische Kolonialarmee die Bergfestung Magdala in Schutt und Asche legt und ihn als Geisel nimmt, setzt der äthiopische Kaiser am Ostersonntag des Jahres 1868 seinem Leben ein Ende. Nicht als gekrönter Despot, nicht als plündernder Seeräuber, sondern als Bojarendiener aus der Walachei, heißt es in Mircea Cărtărescus neuem Roman Theodoros (Ü: Ernest Wichner, Zsolnay 2024). Der preisgekrönte rumänische Autor wird gemeinsam mit dem Übersetzer Ernest Wichner über den Roman sprechen.

Freitag, 22. 11. 2024

  • Faruk Šehić: "Meine Flüsse"
    Gedichte
    Donau Lounge

    Mit: Faruk Šehić, Rebekka Zeinzinger
    Moderation: Silvia Stecher
    Dolmetscherin: Mascha Dabić

    In Faruk Šehićs Band „Meine Flüsse“ (Ü: Rebekka Zeinzinger, parasitenpresse 2024) sind die vier großen europäischen Flüsse Loire, Spree, Drina und Una stumme Zeugen vergangener Geschehnisse und Ausgangspunkt für eine lyrische Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Gesellschaft und Natur. Der Autor entfaltet in freien Versen und eindringlichen Sprachrhythmen kraftvolle Bilder zwischen Realität und Fantastik, die seine Übersetzerin Rebekka Zeinzinger eindrucksvoll ins Deutsche übertragen hat.

    Eine Veranstaltung der IG Übersetzerinnen Übersetzer im Rahmen von TRADUKI.

  • Nikola Madžirov im Gespräch mit Alexander Sitzmann
    Präsentation der Zeitschrift Lichtungen mit dem Schwerpunkt: Literatur aus Nordmazedonien
    Donau Lounge

    Mit: Nikola Madžirov, Alexander Sitzmann
    Lesung: Nikolaus Kinsky

    Der Lyriker und Essayist Nikola Madžirov aus Nordmazedonien zählt seit vielen Jahren zu den wichtigsten literarischen Stimmen in Südosteuropa und ist auch international einer der anerkanntesten Vertreter der zeitgenössischen  Literatur dieser Region. Im Gespräch mit seinem Übersetzer Alexander Sitzmann wird er nicht nur Auskunft über sein eigenes Schreiben geben, sondern auch die neue Ausgabe der Grazer Literaturzeitschrift Lichtungen mit einem Schwerpunkt zur Literatur Nordmazedoniens vorstellen.

    In Kooperation mit Lichtungen.

  • Miljenko Jergović: „Das verrückte Herz. Sarajevo Marlboro remastered.“
    Roman
    Der Standard-Bühne, Messe Wien, Halle D, Messeplatz 1, 1020 Wien

    Mit: Miljenko Jergović
    Moderation: Günter Kaindlstorfer
    Dolmetscherin: Mascha Dabić
    Lesung: Nikolaus Kinsky

    30 Jahre nach Erscheinen seines Erzählungsbandes Sarajevo Marlboro, der Miljenko Jergović 1994 schlagartig bekannt machte, kehrt er in seinem neuen Werk, Das verrückte Herz. Sarajevo Marlboro remastered (Ü: Brigitte Döbert, Suhrkamp 2024) zurück in die Stadt, in der sich so viel Geschichte, Religion, Kriegserfahrung und Alltag ballen. Zugewandt, voller Traurigkeit und Humor erzählt er vom täglichen Überleben in der Belagerung und den Schrecken des Krieges, von Hunger, Angst und den kleinen Gesten der Solidarität. Die Atmosphäre der Kriegsjahre erscheint so plastisch wie das fragile, zugleich unzerstörbare Leben darin – meisterhafte Erzählungen von der Menschlichkeit, die sich am Nullpunkt behauptet.

    Das verrückte Herz ist der Nachfolge- und Zwillingsband zu Sarajevo Marlboro, mit 29 neuen Erzählungen aus dem belagerten Sarajevo – zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt.

Samstag, 23. 11. 2024

  • Zdravka Evtimova: „Maulwurfsblut“
    Kurzgeschichten
    Donau Lounge

    Mit: Zdravka Evtimova
    Moderation: Annemarie Türk
    Dolmetscher: Alexander Sitzmann
    Lesung: Cornelia Köndgen

    Der Band Maulwurfsblut (Ü: Andreas Tretner, Elvira Bormann-Nassonova und Alexander Sitzmann, eta Verlag Berlin 2024) versammelt 22 Kurzgeschichten, die alle vom Leben und dem Alltag in Pernik, Provinzstadt unweit von Sofia, in postindustrieller Zeit erzählen. Ein „Bulgarien in der Nussschale“ zu Zeiten der Transformation. In den Ruinen der alten Ordnung zerfallen die patriarchalen Verhältnisse. Während die Männer ausgezogen sind, in Dubai auf dem Bau und bei der Olivenernte in der Toskana schuften oder irgendwo stranden, sind ihre Frauen zuhause mit dem Überleben der Familie beschäftigt, erweitern ihre Horizonte, behaupten sich und ihre Würde. Alle 14 Tage veröffentlicht Zdravka Evtimova eine neue Short Story auf dem Portal OFFnews.bg. Mit Sinn und Herz für die sozial Deklassierten, einer geradlinigen, zupackenden Schreibart gehört sie zu den populärsten Autor*innen ihres Landes, zuhause und in der Welt.

    In Kooperation mit dem Bulgarischen Kulturinstitut Haus Wittgenstein.

  • Miljana Cunta: „Pesmi dneva – Tagesgedichte“
    Gedichte
    Donau Lounge

    Mit: Miljana Cunta
    Moderation: Petra Nagenkögel
    Dolmetscherin: Daniela Kocmut
    Lesung: Cornelia Köndgen

    In diesem Prosa-Gedicht-Zyklus, der in einer zweisprachigen, bibliophilen Ausgabe der Edition Thanhäuser (Ü: Matthias Göritz und Amalija Maček) vorliegt, erzählt die slowenische Dichterin Miljana Cunta wie ein kleines Mädchen eine alte Näherin besucht, sie beobachtet und durch den Tag begleitet, von 6 Uhr früh bis 5h, wenn die Nacht endet und mit ihr vielleicht auch ein Leben.  In vierundzwanzig kurzen Texten lässt sie die Leser:innen teilhaben an dieser vorsichtigen Annäherung der Jugend an das Alter, an der Entdeckung der Geheimnisse des Lebens und wie lebendig Vergangenes sein kann.

    In Kooperation mit SKICA Wien.

  • László Végel: „Unsere unbegrabene Vergangenheit. Autobiografischer Roman“
    Donau Lounge

    Mit: László Végel
    Moderation: Annemarie Türk
    Dolmetscherin: Emese Dallos
    Lesung: Nikolaus Kinsky

    Dieser autobiografische Roman (Ü: Christina Kunze, Wieser Verlag 2024) erzählt von der Geschichte seiner Familie über drei Generationen. Er führt in eine ländliche, plebejische Welt. Die erste Generation sind die Großväter, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurden und deren Leben durch den Vertrag von Trianon einschneidende Veränderungen erfahren hat. Sie fanden sich plötzlich in einem anderen Staat wieder und wurden in eine andere Kultur und Sprache gezwungen. Ihr kulturelles Erbe ging damit verloren, mit ihren Kindern lernten sie sich in einer neuen Welt zurechtzufinden. Dies findet eine Fortsetzung in der nächsten Generationen der Enkelkinder und dies wirkt bis in unsere Tage nach.

    Heimatlosigkeit und Außenseitertum waren und sind Végels zentrale Themen. Die multiethnische Stadt Novi Sad steht für zunächst erhoffte, dann erzwungene und nach der Zäsur des Balkankriegs schließlich für verlorene kulturelle Diversität.

    In Kooperation mit Collegium Hungaricum 

  • Robert Perišić: „Horror und hohe Unkosten“
    Erzählungen
    Donau Lounge

    Mit: Robert Perišić
    Moderation: Annemarie Türk
    Dolmetscherin: Mascha Dabić
    Lesung: Nikolaus Kinsky

    Robert Perišić ist einer der bekanntesten Autoren des heutigen Kroatiens seit sein erster Roman, Our Man in Iraq (2007) von der amerikanischen und britischen Presse gefeiert wurde. Mit Horror und hohe Unkosten (Ü: Klaus Detlef Olof, Brot und Spiele 2024) liegen zwanzig seiner Kurzgeschichten erstmals gesammelt auf Deutsch vor. Perišić schildert die psychologischen Konflikte seiner Charaktere auf dem vom letzten Krieg zerrissenen Balkan. Dies ist das Buch einer Generation, die mit den Folgen der Brutalität, der Armut und natürlich auch der Liebe zurechtkommen muss. Perišić berichtet in subtilem Stil von einem anderen Europa, das den Leser, wenn er erst einmal dort eingetaucht ist, so bald nicht wieder loslässt.

Mitwirkende

Mircea Cărtărescu

Mircea Cărtărescu wurde 1956 in Bukarest geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Zahlreiche Auslandsaufenthalte u. a. in Berlin, Stuttgart, Wien, Florenz. Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung (2015), Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (2015), Thomas-Mann-Preis, Premio Formentor (beide 2018). Auf Deutsch erschienen zuletzt die „Orbitor“-Trilogie (2007 bis 2014), der Erzählungsband Die schönen Fremden (2016), der Roman Solenoid (2019) und Melancolia (2022). 2022 wurde er mit dem FIL-Preis für romanische Sprachen ausgezeichnet.

Miljana Cunta

Matej Povše

Miljana Cunta ist Lyrikerin, Übersetzerin aus dem Englischen und Italienischen und Kulturmanagerin. Sie war u.a. Leiterin der Literaturfestivals Vilenica und Fabula, Gastkolumnistin der Tageszeitung Delo und Mentorin von Workshops für Kreatives Schreiben für benachteiligte Randgruppen. Sie übersetzt aus dem Englischen und Italienischen und ist selbst Autorin dreier Gedichtbände. Ihre Gedichte liegen in zahlreichen Sprachen vor.

Zdravka Evtimova

Yana Lozeva

Zdravka Evtimova ist 1959 in Pernik geboren, wo sie bis heute lebt. Studium der Englischen Philogie in Veliko Tarnovo und St. Louis/Missouri. Fährt täglich mit dem Zug zur Arbeit als Fachübersetzerin in einem Sofioter Ministerium. Übersetzt außerdem Romane und Science Fiction aus dem Amerikanischen, schreibt kurze und längere Prosa. Ihre Bücher sind frühzeitig in den USA und Kanada erschienen, mittlerweile auch in Großbritannien, Italien, Nordmazedonien, Serbien, Griechenland, Israel und China.

Katja Gasser

Ingo Pertramer

Katja Gasser, geboren 1975 in Klagenfurt, promovierte über Ilse Aichinger und Günter Eich und war von 1999-2001 Universitätslektorin in Oxford/London. Seit Ende 2008 hat sie die Leitung des Literaturressorts im ORF-TV inne. Zu ihren filmischen Arbeiten zählen u.a. Produktionen mit bzw. über Marica Bodrožić, Friederike Mayröcker, Margaret Atwood und den großen österreichischen Autor slowenischer Muttersprache, Florjan Lipuš. 2017 war sie Jurysprecherin des Deutschen Buchpreises. 2019 wurde ihr der Österreichische Staatspreis für Literaturkritik zuerkannt – erstmals in der Geschichte dieser Auszeichnung wurde eine TV-Journalistin geehrt.

Miljenko Jergović

Copyright: Ivan Posavec

Miljenko Jergović, 1966 in Sarajevo geboren, studierte Philosophie und Soziologie an der dortigen Universität. Jergović berichtete unter anderem aus dem belagerten Sarajevo und war dort auch Redakteur beim Fernsehen. Seit 1993 lebt er als freier Schriftsteller in Zagreb und ist als politischer Kolumnist für verschiedene kroatische und internationale Zeitungen tätig.

Günter Kaindlstorfer

Elisabeth Novy

Günter Kaindlstorfer, geboren 1963 in Bad Ischl, ist ein österreichischer Literaturkritiker, Fernsehmoderator, Schriftsteller und Journalist.

Nikola Madžirov

Dirk Skiba

Nikola Madžirov, geboren 1973 in Strumica, zählt zu den herausragenden Lyrikern Nordmazedoniens. Er veröffentlicht Gedichte, Essays und literarische Übersetzungen und ist einer der Koordinatoren des internationalen Netzwerks Lyrikline. Seine Werke wurden in vierzig Sprachen übersetzt. Auf Grundlage seiner Gedichte entstanden Kompositionen des italienischen Komponisten Angelo Inglese und des amerikanischen Jazzmusikers Oliver Lake. Für den Lyrikband Преместен камен (Versetzter Stein; Hanser, 2007) wurde Nikola Madžirov mit dem Hubert-Burda-Preis ausgezeichnet. Zahlreiche weitere internationale Preise und Stipendien unterstreichen die Bedeutung seines Schaffens.

Tanja Maljartschuk

Sofiia Rudeichuk

Tanja Maljartschuk, aus in Iwano-Frankiwsk in der Ukraine, studierte Philologie an der Universität Iwano-Frankiwsk und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. 2009 erschien auf Deutsch ihr Erzählband Neunprozentiger Haushaltsessig, 2013 ihr Roman Biografie eines zufälligen Wunders, 2014 Von Hasen und anderen Europäern, 2019 ihr Roman Blauwal der Erinnerung. 2018 erhielt Tanja Maljartschuk den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen und lebt in Wien. 2022 erschien der Essayband Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus (Kiepenheuer & Witsch).

 

Petra Nagenkögel

Eva Mrazek

Petra Nagenkögel ist eine österreichische Schriftstellerin. Nagenkögel studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Salzburg. Seit 1996 ist sie Geschäftsführerin des literarischen Vereins prolit im Literaturhaus Salzburg.

Robert Perišić

Karver

Robert Perišić studierte kroatische Sprache und Literatur an der Universität Zagreb. Seit den 1990er Jahren veröffentlicht er Lyrik, Kurzgeschichten, Dramen sowie Rezensionen in verschiedenen kroatischen Zeitschriften. Sein Roman Our Man in Iraq, der Bestseller seines Heimatlandes 2007, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Dieser erhielt herausragende Kritiken unter anderem im amerikanischen ‚New Yorker‘ als auch im britischen ‚Guardian‘. Die englische Ausgabe seines zweiten Romans, No-Signal Area, erschien 2020. Auf Deutsch liegen von Perišić zwei Kurzgeschichten in der Anthologie Kein Gott in Susedgrad (2008) vor. 2024 folgte der Erzählband Horror und hohe Unkosten.

Ronald Pohl

Ronald Pohl, geboren 1965 in Wien, ist ein österreichischer Kulturjournalist, Theaterkritiker und Schriftsteller. Mit dem Roman Kind aus Blau (2017) verfasste Pohl eine fiktionale Biografie über Miles Davis.

Bildnachweis: Wolfgang H. Wögerer, Wien/Creative Commons 3.0

Faruk Šehić

Ema Friš

Faruk Šehić wurde 1970 in Bihać geboren. Bis zum Ausbruch des Krieges 1992 studierte Šehić Veterinärmedizin in Zagreb. Nach dem Krieg studierte er Literatur. Die Literaturkritiker sehen in ihm die Stimme der so genannten verstümmelten Generation. Sein Debütroman Knjiga o Uni (2011; Ü: Leise fließt die Una) wurde 2011 mit dem Meša Selimović-Preis für den besten in Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Kroatien erschienenen Roman und 2013 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. In deutscher Übersetzung liegen der Gedichtband Abzeichen aus Fleisch (2011, Edition Korrespondezen) und die Kurzgeschichtensammlung Uhrwerkgeschichten (2021, Mimesis Verlag) vor.

Alexander Sitzmann

Alexander Sitzmann, geboren 1974 in Stuttgart, Studium der Skandinavistik und Slawistik in Wien, forscht und lehrt an der dortigen Universität; seit 1999 freiberuflich als literarischer Übersetzer aus dem Bulgarischen, Mazedonischen und den skandinavischen Sprachen tätig;  Herausgeber mehrerer Anthologien, Sammelbände und Zeitschriftenschwerpunkte. 2004 Ehrenpreis des bulgarischen Kultusministeriums, 2016 Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung, 2020 Brücke Berlin Theaterpreis.

Silvia Stecher

Bildnachweis: Bettina Fink

Silvia Stecher, geboren 1984 in Graz, studierte Germanistik und Slawistik. Sie ist Lektorin, Herausgeberin und literarische Übersetzerin aus dem Bosnischen/Kroatischen/Serbischen. Literaturförderungspreis der Stadt Graz 2020. Seit 2022 Teil des Lektoratskollektivs der/die/das Joghurt.

Annemarie Türk

Nini Tschavoll

Annemarie Türk, geboren 1953 in Klagenfurt, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Slowenische Sprache sowie kulturelles Management und Sponsoring. Von 1992 bis 2013 hatte sie die Bereichsleitung für Kulturförderung und Sponsoring bei KulturKontakt Austria inne und war für die kulturelle Zusammenarbeit mit und in 15 Ländern Ost- und Südosteuropas zuständig. Seit April 2013 ist sie selbstständig als Kuratorin und Lektorin für verschiedene Bildungseinrichtungen, kulturelle Institutionen und Universitäten tätig.

László Végel

Daniel Végel

László Végel, geboren 1941 in Srbobran/Sentomaš, studierte Ungarische Sprach- und Literaturwissenschaften in Novi Sad und Philosophie in Belgrad. Mit Danilo Kiš, Aleksandar Tišma oder Ottó Tolnai ist er einer der großen Autoren der Vojvodina. Seinen ersten Roman veröffentlichte Végel 1967: Der Roman Egy makró emlékiratai (Bekenntnisse eines Zuhälters) war, so Péter Esterházy, „ein Meilenstein für die moderne ungarische Literatur“. Seitdem erschienen mehrere Romane und mit Preisen bedachte Essaybände sowie Theaterstücke. Seine Romane und Essays wurden in mehrere europäische Sprachen übersetzt. László Végel lebt als Angehöriger der ungarischen Minderheit in Novi Sad.

Rebekka Zeinzinger

Copyright: Lisa Stolzlechner

Rebekka Zeinzinger wurde 1992 in Niederösterreich geboren. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien und Genf. Daneben absolvierte sie mehrere Praktika in Verlagen und arbeitete als Kulturvermittlerin im Museum. Nach dem Studium zog sie nach Sarajevo, wo sie an der Philosophischen Fakultät als Lektorin für Deutsch als Fremdsprache, österreichische Literatur und Landeskunde arbeitet. Mit dem Übersetzen aus dem Bosnischen/Kroatischen/Serbischen begann sie 2019, als sie auch das Sommerkolleg Premuda/Literarisches Übersetzen Deutsch-Kroatisch-Deutsch abschloss. Sie lebt als Übersetzerin aus dem Bosnischen/Kroatischen/Serbischen in Wien.

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Informationen und Material zum TRADUKI-Programm auf vergangenen Ausgaben der Buch Wien gibt es hier:

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