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Vladimir Biti beim Vortrags-Zyklus in Belgrad

26. November 2015

Die gesellschaftlichen Narrative, die während der letzten 30 Jahre in Serbien vorherrschen, beruhen auf einem Prozess des Vergessens unerwünschter Personen und historischer Figuren, beziehungsweise auf der Unterdrückung unangebrachter Ideen und unpassender Wertesysteme. Diesen Hintergrund hatten Svetlana Gavrilović und Saša Ilić von der Organisation Radnička komuna LINKS im Blick, als sie den Vortrags-Zyklus „Über das Vergessen und die Vergessenen“ konzipierten.

Als vortragender Gast des von TRADUKI unterstützten Zyklus hielt Vladimir Biti, einer der bedeutendsten Komparatisten und Slawisten (Professor für Slawistik an der Universität Wien, seit 2007 Mitglied der Academia Europaea) am 5. November im Kulturzentrum Grad in Belgrad einen Vortrag zum Thema „Der Streit um die Zugehörigkeit: Ivo Andrić und das postimperiale Trauma“. Während sich die südslawischen Geschichtsschreibungen bereits seit zwei Jahrzehnten um die nationale Zugehörigkeit von Ivo Andrić’ Werk streiten, vertrat er darin die These, dass sowohl die „kosmopolitische“ als auch die nationale Zuordnung von Andrić‘ Werk gleichermaßen auf dem Vergessen des postimperialen Traumas beruhen, das für dessen Entwicklung formativ war.
Presse: Danas
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