Windumtoste Lesungen von Autorinnen und Autoren, die ihrem schleswig-holsteinischen Publikum von migrantischen Superheldinnen, verlorenen Söhnen, verliebten Ganoven, machistischen Künstlern, Familiengeschichten als Weltgeschichten und vielem mehr erzählten: 31 Veranstaltungen an 25 verschiedenen Orten im nördlichsten deutschen Bundesland und sogar eine Lesung in Dänemark: das war der Literatursommer Schleswig-Holstein 2017, der von Mitte Juli bis Ende August Literatur aus den Ländern Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien präsentierte.

Angereist waren die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Dževad Karahasan, Barbi Marković, Vladimir Kecmanović, Murat Baltić, Miljenko Jergović und Slavenka Drakulić sowie der österreichische Verleger Lojze Wieser. Sie alle sorgten für die Vermittlung eines differenzierten Bildes von der Literaturszene der drei Länder und verschafften Einblicke in deren Gesellschaft und Kultur, die weit über die übliche Medienberichterstattung hinausgingen, ohne allerdings Verwerfungen und Konflikte zu unterschlagen. Bei Publikum und Medien kam das sehr gut an. Und so wurde eine Brücke vom Balkan nach Schleswig-Holstein geschlagen, ganz im Sinne eines Zitats des Nobelpreisträgers Ivo Andrić, das dem Festival als Motto vorangestellt war: „Alles im Leben ist eine Brücke – ein Wort, ein Lächeln, das wir den anderen schenken. Ich wäre glücklich, könnte ich durch meine Arbeit ein Brückenbauer zwischen Ost und West sein.“

Organisiert und ausgerichtet wurde auch dieser Literatursommer vom Literaturhaus Schleswig-Holstein, gefördert wurde er vom Land Schleswig-Holstein, TRADUKI, dem Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein, der Robert-Bosch-Stiftung, der Förde Sparkasse, dem kroatischen Kulturministerium und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein.