Buch Wien 2023

Literatur aus Südosteuropa
TRADUKI zu Gast auf der Buch Wien

Südosteuropa ist eine überaus vielfältige Region, reich an Landschaften und Sprachen, Geschichte und Geschichten, an Kulturen und Literaturen – tauchen Sie mit uns in diesen Kosmos ein und erleben Sie Schriftsteller:innen aus Albanien, Kroatien, Serbien und Slowenien. Besuchen Sie uns an unserem Stand E28 in der Messehalle D.

Programm

Donnerstag, 09. 11. 2023

  • 16:00 Uhr
    Nichts gehört niemandem
    Donau Lounge

    Mit: Bojan Savić Ostojić
    Moderation: Nadja Grössing
    Lesung: Nikolaus Kinsky
    Dolmetschung: Mascha Dabić

    Der Roman von Bojan Savić Ostojić präsentiert eine Welt, in der man Geschichte auf Flohmärkten und mit antiquarischen Büchern erlernen kann. Als leidenschaftlicher Sammler gebrauchter Bücher wird der Erzähler auch zu einem Detektiv auf den Spuren des Untergangs von Jugoslawien. Dieser Roman ist eine temperamentvolle, einfallsreiche und witzige Liebeserklärung an Bücher als Orte der Zuflucht und als Verheißung ungeahnter Möglichkeiten.

    In Kooperation mit der IG Übersetzerinnen Übersetzer und TRADUKI

Freitag, 10. 11. 2023

  • 12:00 Uhr
    Albanische Schwestern
    Donau Lounge

    Mit: Lindita Arapi
    Moderation: Annemarie Türk

    Auch in ihrem zweiten Roman kehrt Lindita Arapi in ihre Heimat Albanien zurück und erzählt von den Schwestern Alba und Pranvera. Alba konnte die bedrückenden Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend hinter sich lassen und sich mit ihrem Mann in Wien eine Existenz aufbauen. Von ihren Ängsten, ihrer Unsicherheit und ihrer Einsamkeit aber kann sie nur ihrer Schwester, die in Albanien geblieben ist, in langen nächtlichen Telefonaten erzählen. Als der Vater stirbt, kehrt sie in ihre Heimat zurück. Die trostlose Situation in der Stadt ihrer Kindheit löst einen Impuls aus, zu helfen.

  • 13:00
    Die göttlichen Kindchen
    Donau Lounge

    Mit: Tatjana Gromača
    Moderation: Petra Nagenkögel
    Lesung: Annemarie Türk
    Dolmetschung: Mascha Dabić

    Voll scharfzüngigem Witz und in poetischer Verdichtung erzählt Tatjana Gromača über die 90er Jahre, als Jugoslawien zerbricht und das soziale Gefüge in ihrer Heimat Kroatien durch den Krieg irreparablen Schaden nimmt. Als Protokollantin, Dolmetscherin und Gerichtsschreiberin nimmt sie ihre Leser:innen mit in die eigene Familie, ins Dorf, in die „sedierte“ Stadt, den surrealen Supermarkt, in das marode Kreiskrankenhaus, wo sich die Verwerfungen der Gesellschaft überdeutlich manifestieren. Die Mutter verschläft– wie im Dornröschenschloss – die für sie unerträglichen Zustände.

  • 15:30 Uhr
    Auswanderung - Rückkehr - Neuanfänge. Die Zukunft Albaniens
    Radio Wien-Bühne

    Mit: Lindita Arapi, Robert Pichler
    Moderation: Günter Kaindlstorfer

    Die kleine Balkanrepublik drängt auf Aufnahme in die EU. Zugleich sind in dem 3-Millionen-Land noch archaische Traditionen in Kraft, vor allem im Hinblick auf die Geschlechterverhältnisse. Dabei sind Albaniens Frauen die große Hoffnung des Landes.

    Albanien hat seit 1990 mehrere Auswanderungswellen erlebt, der Brain Drain ist noch nicht gestoppt. Da und dort aber hört man von Rückkehrern, die einen Neuanfang in der alten Heimat wagen. Unter diesen Menschen finden sich auch Frauen, deren Erfahrungen in der Debatte besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Welche Chancen haben Frauen, wenn sie mit dem im Ausland erworbenen Wissen zurückkehren und einen Beitrag beim Aufbau eines neuen Albaniens leisten wollen?

  • 19:00 Uhr
    Slowenien zu Gast: Unter die Oberfläche … eine andere Vergangenheit
    Österreichische Gesellschaft für Literatur
    1010, Herrengasse 5

    Mit: Mojca Kumerdej, Vinko Möderndorfer
    Moderation: Katja Gasser
    Lesung: Erwin Köstler
    Dolmetschung: Metka Wakounig

    In den dreizehn Erzählungen offenbart Mojca Kumerdej Abgründe, die auf den ersten Blick nicht sofort sichtbar sind. Unter den Oberflächen lauern mitunter dunkle, beängstigende Dinge. Mit großem psychologischem Gespür erzählt sie von Schrecken, Sehnsüchten und Träumen und lässt zwischendurch immer wieder intelligenten Humor aufblitzen.

    Mit seinem vielschichtigen Porträt einer Dorfgemeinschaft hat Vinko Möderndorfer einen großen Roman aus dem Herzen Mitteleuropas geschaffen. Vor dem Hintergrund der 20er-Jahren, der nationalsozialistischen Okkupation, der kommunistischen Herrschaft und schließlich der Wende entstehen eindringliche Bilder aus dem Alltag von Dolina, in dem politische Konflikte, aber auch Liebe und Verrat tiefe Spuren hinterlassen.

Samstag, 11. 11. 2023

  • 11:00 Uhr
    Unter die Oberfläche. Erzählungen
    Donau Lounge

    Mit: Mojca Kumerdej
    Moderation: Erwin Köstler
    Lesung: Nikolaus Kinsky
    Dolmetschung: Metka Wakounig

    In den dreizehn Erzählungen offenbart Mojca Kumerdej Abgründe, die auf den ersten Blick nicht sofort sichtbar sind. Unter den Oberflächen lauern mitunter dunkle, beängstigende Dinge. Mit großem psychologischem Gespür erzählt sie von Schrecken, Sehnsüchten und Träumen und lässt zwischendurch immer wieder intelligenten Humor aufblitzen.

    In Kooperation mit TRADUKI und dem Slowenischen Kulturinstitut SKICA

  • 12:00 uhr
    Die andere Vergangenheit
    Donau Lounge

    Mit: Vinko Möderndorfer
    Moderation: Erwin Köstler
    Lesung: Nikolaus Kinsky
    Dolmetschung: Metka Wakounig

    Mit seinem vielschichtigen Porträt einer Dorfgemeinschaft hat Vinko Möderndorfer einen großen Roman aus dem Herzen Mitteleuropas geschaffen. Vor dem Hintergrund der 20er-Jahren, der nationalsozialistischen Okkupation, der kommunistischen Herrschaft und schließlich der Wende entstehen eindringliche Bilder aus dem Alltag von Dolina, in dem politische Konflikte, aber auch Liebe und Verrat tiefe Spuren hinterlassen. Es sind vor allem die einfühlsam gezeichneten Figuren wie die alte Grabnerin und ihr Sohn Sylvester, der als Partisan den Heldentod stirbt, aber eigentlich bloß Gedichte schreiben wollte, die diesen Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis machen.

    In Kooperation mit TRADUKI und dem Slowenischen Kulturinstitut SKICA

Mitwirkende

Lindita Arapi

Stephan Boltz

Lindita Arapi, geboren in Albanien, gehört zum Kreis der sogenannten albanischen literarischen Avantgarde. Sie veröffentlicht Gedichtsammlungen, Romane, Essays, und Publizistik. Ihr erster Roman Schlüsselmädchen wurde als Buch des Jahres von Kult Academy in Albanien ausgezeichnet und ins Deutsche übersetzt. Ihr jüngster Roman Die Eingemauerte befindet sich in deutscher Übersetzung und erscheint im Weidle Verlag. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet Lindita Arapi als freie Hörfunkredakteurin der Deutschen Welle in Bonn und Übersetzerin.

Mascha Dabić

Mascha Dabić, geboren 1981 in Sarajevo, lebt seit 1992 in Österreich, derzeit in Wien. Sie studierte Translationswissenschaft (Englisch und Russisch) und Politikwissenschaft. 2017 promovierte sie zum Thema „Dolmetschen in der Psychotherapie“ an der Universität Wien. Derzeit arbeitet Mascha Dabić als Literaturübersetzerin und Dolmetscherin. 2017 veröffentlichte sie ihr Romandebüt unter dem Titel Reibungsverluste.

Katja Gasser

Ingo Pertramer

Katja Gasser, geboren 1975 in Klagenfurt, promovierte über Ilse Aichinger und Günter Eich und war von 1999-2001 Universitätslektorin in Oxford/London. Seit Ende 2008 hat sie die Leitung des Literaturressorts im ORF-TV inne. Zu ihren filmischen Arbeiten zählen u.a. Produktionen mit bzw. über Marica Bodrožić, Friederike Mayröcker, Margaret Atwood und den großen österreichischen Autor slowenischer Muttersprache, Florjan Lipuš. 2017 war sie Jurysprecherin des Deutschen Buchpreises. 2019 wurde ihr der Österreichische Staatspreis für Literaturkritik zuerkannt – erstmals in der Geschichte dieser Auszeichnung wurde eine TV-Journalistin geehrt.

Nadja Grössing

Nadja Grössing, geboren 1969 in Wien, studierte Germanistik und Finno-Ugristik und ist Mitarbeiterin der ›IG Übersetzerinnen Übersetzer‹.

Tatjana Gromača

Radanko Vadanjel

Tatjana Gromača wurde 1971 in Sisak geboren und lebt in der Gegend von Zentralistrien und Pula. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Zagreb und schrieb jahrelang literarische Reportagen, Buchbesprechungen und Artikel zu kulturellen Themen für die inzwischen eingestellte, legendäre kroatische Wochenzeitung Feral Tribune. Seit 2008 ist sie Kulturkolumnistin und Reporterin für die Tageszeitung Novi list und freie Schriftstellerin (Lyrik, Prosa und Essays). Ihr Werk wurde zahlreich ausgezeichnet, u.a. mit einem Stipendium der Akademie der Künste Berlin.

Günter Kaindlstorfer

Elisabeth Novy

Günter Kaindlstorfer, geboren 1963 in Bad Ischl, ist ein österreichischer Literaturkritiker, Fernsehmoderator, Schriftsteller und Journalist.

Nikolaus Kinsky

Nikolaus Kinsky lebt als Schauspieler, Regisseur und Sprecher in Wien.

Erwin Köstler

Erwin Köstler ist ein österreichischer Übersetzer slowenischer Literatur und freier Literaturwissenschaftler. Sein übersetzerisches Werk umfasst alle literarischen Gattungen und ein breites zeitliches Spektrum, seit der Jahrtausendwende liegt der Schwerpunkt jedoch auf zeitgenössischer slowenischer Prosa. 1999 erhielt Köstler u.a. den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzer Translatio, 2020 den Fabjan-Hafner-Preis.

Mojca Kumerdej

Copyright: Jože Suhadolnik

Mojca Kumerdej, geboren 1964, ist eine slowenische Autorin, Philosophin und Journalistin. Nach ihrem Studium der Philosophie und Kultursoziologie an der Universität von Ljubljana debütierte sie mit ihrem parodistischen Roman »Krst nad Triglavom«. Darauf folgten zwei Bände mit Erzählungen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Für ihren zweiten Roman »Kronosova žetev« (Chronos erntet) erhielt sie den renommierten Prešeren Fund Award. Der Roman liegt auch in deutscher Übersetzung vor, erschienen im Wallstein Verlag (Ü: Erwin Köstler).

Vinko Möderndorfer

Copyright: Ubald Trnkoczy

Vinko Möderndorfer, geboren 1958 in Celje, Regiestudium in Ljubljana. Möderndorfer lebt in Slowenien als Regisseur und Autor. Sein Werk umfasst zahlreiche Theaterstücke und Filmdrehbücher, aber auch Hörspiele, Kurzgeschichten, Kinderbücher, Romane und Lyrik. Er ist einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Autoren Sloweniens und hat sowohl für seine Regiearbeiten als auch für sein literarisches Schaffen zahlreiche Preise erhalten. Der umfangreiche Roman „Die andere Vergangenheit“ (Orig. „Druga preteklost“, 2017) gilt als sein Meisterwerk.

Petra Nagenkögel

Eva Mrazek

Petra Nagenkögel ist eine österreichische Schriftstellerin. Nagenkögel studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Salzburg. Seit 1996 ist sie Geschäftsführerin des literarischen Vereins prolit im Literaturhaus Salzburg.

Robert Pichler

Copyright: Maren Jeleff

Robert Pichler arbeitet als Historischer Anthropologe und Fotograf am „Institut für Habsburg- und Balkanforschung“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Vorstandsmitglied der International Association for Southeast European Anthropology (InASEA) und Vorsitzender des Center for Balkan Societies and Cultures. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschungsprojekten an verschiedenen deutschen und österreichischen Universitäten. 2004 erhielt er gemeinsam mit Wolfgang Petritsch den Bruno Kreisky Preis für das politische Buch des Jahres. Als Fotograf arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Dokumentar- und Kunstphotographie.

Bojan Savić Ostojić

Copyright: Steven Wyss

Bojan Savić Ostojić, geboren 1983, lebt als Autor und Literaturübersetzer aus dem Französischen in Belgrad. „Nichts gehört niemandem“ ist sein zweiter Roman. Er publizierte mehrere Gedicht- und Prosabände, autobiographische Essays und einen Kurzroman sowie den auch auf Deutsch vorliegenden Erzählband „Punkt“.

Annemarie Türk

Nini Tschavoll

Annemarie Türk, geboren 1953 in Klagenfurt, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Slowenische Sprache sowie kulturelles Management und Sponsoring. Von 1992 bis 2013 hatte sie die Bereichsleitung für Kulturförderung und Sponsoring bei KulturKontakt Austria inne und war für die kulturelle Zusammenarbeit mit und in 15 Ländern Ost- und Südosteuropas zuständig. Seit April 2013 ist sie selbstständig als Kuratorin und Lektorin für verschiedene Bildungseinrichtungen, kulturelle Institutionen und Universitäten tätig.

Metka Wakounig

Curlymargarita | CC BY-SA 4.0

Marjeta (Metka) Wakounig, geboren 1983 in Klagenfurt, ist eine österreichische Übersetzerin slowenischer Literatur und Lektorin. Sie ist Kärntner Slowenin.

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