Der bosnische Gelehrte und Autor Enes Karić stellte mit Unterstützung von Traduki sein Werk Der jüdische Friedhof dem schweizerischen Leserpublikum vor. Die Lesung fand im Rahmen des Literaturfestivals Zürich liest Ende Oktober in der Buchhandlung Mille et deux feuilles/zum Mittelmeer und mehr statt. Auf sehr poetische und warme Weise erzählt der 2016 in deutscher Übersetzung von Silvia Sladić erschienene Roman vom Leben des jungen Sadik.

Die Geschichte spielt während des Krieges und der Belagerung Sarajevos und rollt peu à peu die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit auf, denn „jeder verstummt, wenn der Stärkere zuschlägt, und wenn dieser abzieht, fühlen sich die anderen wieder stark, und so wiederholt sich das ewig alte Lied“. In Zürich wurde der Dialog gegen das Schweigen vom NZZ Korrespondenten Cyrill Stieger moderiert, der sich mit Karić über Literatur, Religionen und Kulturen austauschte. „Es gibt nichts Schlimmeres, was einem Menschen passieren kann, als der Krieg. Deswegen ist es notwendig anhaltend und unermüdlich an Friedensprojekten zu arbeiten“, betonte Karić.