In Linz fand am 21. Juni in enger Zusammenarbeit mit TRADUKI eine weitere Leseveranstaltung im Rahmen des Schwerpunktjahres des österreichischen Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) statt. Gastgeber der Lesung „Zwischen Sarajevo und Banja Luka – neue Stimmen aus Bosnien-Herzegowina“ war das nach dem Schriftsteller Adalbert Stifter benannte Stifterhaus in Linz.

Bei der Lesung trafen zwei Generationen bosnisch-herzegowinischer Schriftsteller aufeinander: Die 1988 geborene Tanja Šljivar aus Banja Luka, bekannt geworden mit ihren Theaterstücken, begegnete dem Lyriker und Essayisten Mile Stojić, Jahrgang 1955. Das Publikum, in dem sich auch aus Bosnien und Herzegowina stammende Zuhörerinnen und Zuhörer befanden, folgte aufmerksam den Gedichten und Texten zum Krieg in den 90-er Jahren, kurzen Reminiszenzen an das Wiener Exil, in dem Stojić 20 Jahre zubrachte, sowie einem Monodrama über Sophie von Chotek, der 1914 ermordeten Ehefrau des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand. Moderiert wurde der Abend von Annemarie Türk. Beide Gäste lasen zum ersten Mal in Linz, und das Publikum bedankte sich für die seltene Gelegenheit, einen Blick in die Literatur aus Bosnien und Herzegowina werfen zu können.