Balkan Film Week 2022

ab 27. Februar 2022 | UT Connewitz & online
#bfw22 #wirundsie #CommonGroundLeipzig

Einleitung Balkan Film Week

Marija Katalinić

Credits: privat

THEM AND US | US AND THEM

Last year´s Balkan Film Week program angled itself towards the notion of borders and suggested we think about the ways in which they separate and/or distinguish identities, spaces, and bodies in a historical sense. The recent resurgence of violence in the context of border control also raises several interrelated questions regarding subjectivities and its convolutedness that implies deviation, manipulation, and fragmentation. Based on these implications, the symptom of “otherness” (firmly grounded in critical theory) can be historically traced to designate those “at odds with others”. Categories of age, sex, gender, as well as personal and public spaces describe and/or mark subjectivities, implying possessions of different and diverging experiences in them and us.

The categories between themselves can seem divergent and different, yet their binary nature precisely includes the relation of one towards the other. The question of how different identities coexist and how do they come together in conversation, is the theme of this year’s Balkan Film Week. The suggested categories do not necessarily insinuate opposition or oppression, but they are measured against each other, thus interdependent of those opposed. In comparing or mirroring (identities) there is also a possibility to establish difference through quantifying a lack of something or a profusion. In this respect, the relation between our presumed subjectivity and those “outside” of us, can be seen as complimentary and diverse in the sense that its understanding suggests learning and enjoyment in that diversity.

The void between different subjectivities is often filled with content of certain political nature. In striving to erase the premise used in the public discourse where “them and us” spells out “them or us”, this year’s program observes how these different subjectivities coexist in contemporary Southeast Europe. The selected films approach topics of dichotomies between identities and the political in-between those two, as potentially socially constructed and thus not a pregiven condition in constructing difference and “otherness”.

The insinuated fronting starts early on in coming of age (Sestre, Pa Vend) and surrounds us in our social and cultural reality through questions of binary normativity and sexuality (Bad Luck Banging or Loony Porn), but also in times of precariousness (Frida, Episode in the Life of an Iron Picker), survival and contested geographies (Landscape of Resistance) and the privilege of migration (The Wire).

The ongoing events still yield uncertainty, loss, and change, and in these times particularly we strive to remind ourselves, and acknowledge, that “them is us” as much as “us is them”.



Die nächste Balkan Film Week findet
vom 11.04. bis 14.04.2023 statt!

Die Balkan Film Week ist wesentlicher Teil des Projektes Common Ground: Literatur aus Südosteuropa, das 2020-2022 auf den Leipziger Buchmessen den Westbalkan als Schwerpunktregion vorstellt. Das übergreifende Thema für 2022 lautet WIR UND SIE. Und so geht es auch in den Filmen, die unsere Programmkuratorin Marija Katalinić für die 4. Balkan Film Week ausgewählt hat, um den konstruktiven Umgang mit menschlichen und gesellschaftlichen Differenzen.

Die Balkan Film Week findet dieses Jahr im UT Connewitz und online statt. Alle Screenings sind kostenfrei.

Die Links zu den Filmen werden kurz vor Beginn des jeweiligen Screenings im Programmraster (rechts) in der Beschreibung gepostet.

Einleitung von Marija Katalinić

27. Februar 2022

28. Februar 2022

01. März 2022

Sonntag 27. Februar

  • 19:00
    Auftakt der Balkan Film Week
    Online & UT Connewitz

    Mit Marija Katalinić und Barbara Anderlič

    Balkan Film Week Kuratorin Marija Katalinić und Projektleiterin Barbara Anderlič eröffnen gemeinsam die 4. Balkan Film Week.

    Video ansehen

  • 19:30
    DOUBLE BILL NR. 1

    Displaced | Pa vend
    Online & UT Connewitz

    Samir Karahoda, 2021
    15', Kurzfilm, Kosovo
    OmeU

    Kosovo. Nach dem Krieg. Zwei Tischtennisspieler, getrieben von dem Streben, ihren geliebten Sport am Leben zu erhalten, irren von einem obskuren Ort zum anderen und schleppen dabei den einzigen Besitz des Vereins mit sich: die Tischtennistische. Der Film feierte in Cannes Premiere.

  • Sisters | Sestre
    Online & UT Connewitz

    Kukla (Katarina Rešek), 2021
    23', Kurzfilm, Slowenien
    OmeU

    Drei beste Freundinnen, geschworene Jungfrauen, geraten in einen Kampf mit einer Bande aus der Nachbarschaft. Gerade als es schlecht für sie aussieht, werden sie von einem Mädchen gerettet. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt u.a. den Grand Prix des Internationalen Kurzfilmfestivals Clermont-Ferrand.

  • 20:30
    Bad Luck Banging or Loony Porn
    Online & UT Connewitz

    Radu Jude, 2021
    106', Spielfilm, Rumänien, Luxemburg, Tschechien, Kroatien
    OmdU

    Ein Goldener Bär für ein überwältigendes Meisterwerk: Bad Luck Banging or Loony Porn von Radu Jude ist glückliches Fragment, Enzyklopädie unserer Zeit und die gnadenlose Versuchsanordnung einer völlig zersplitterten Gemeinschaft, die nur noch in der Feindseligkeit zusammenfinden kann. Emi und ihr Mann haben großartigen und ausschweifenden Sex. Leider auch auf Video. Ihr sehr privater Pornofilm gerät irgendwie ins Internet und geht viral. Weil Emi eine Lehrerin an einer renommierten Schule ist, haben darüber sehr viele Leute eine Meinung. Radu Jude treibt den Irrwitz auf die Spitze und lässt uns erahnen, zu welch bitterböser Farce unsere Zeit geworden ist, die man den Untergang der Demokratie nennen könnte.

Montag 28. Februar

  • 19:00
    The Wire
    Online & UT Connewitz

    Tiha K. Gudac, 2021
    75', Dokumentarfilm, Kroatien, Slowenien, Litauen, Norwegen, Belgien
    OmeU

    Malerisch schlängelt sich der Fluss namens Kupa durch ein grünes Tal zwischen Slowenien (EU, Schengen) und Kroatien (EU, Nicht-Schengen). An der Grenze hat man inmitten des idyllischen Flusstals Stacheldraht-Absperrungen errichtet, um die „Balkanroute zu schließen“. Tourismus und friedliches Zusammenleben sind gefährdet und alte Wunden brechen auf. Tiha K. Gudac lässt Geflüchtete zu Wort kommen, selbsternannte Grenzschützer:innen, Politik und Polizei und vor allem jene, die am meisten leiden, die lokale Bevölkerung. „Die neue Berliner Mauer“, sagt ein Mann.

  • 21:00
    Landscapes of Resistance
    Online & UT Connewitz

    Marta Popivoda, 2021
    95', Dokumentarfilm, Frankreich, Serbien, Deutschland
    OmeU

    Als eine der ersten Partisaninnen in Serbien kämpfte Sonja im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen. Sie wird gefangen genommen und nach Auschwitz deportiert, wo sie in den Frauenbaracken den Widerstand anführt. Als sich die Rote Armee nähert, schafft sie die Flucht. Die ehemalige Widerstandskämpferin erzählt im hohen Alter, im Wohnzimmer mit ihrer Katze spielend, aus der Vergangenheit. Dabei wird deutlich, dass man auch im heutigen Serbien die Bedrohung durch den Faschismus nicht aus den Augen verlieren darf. Regisseurin Marta Popivoda macht die Erinnerungen Sonjas mithilfe von Landschaftsaufnahmen wieder lebendig.

Dienstag 01. März

  • 20:00
    DOUBLE BILL NR. 2

    Frida
    Online & UT Connewitz

    Aleksandra Odić, 2021
    22´, Kurzfilm, Deutschland
    OmeU

    Die Begegnung einer jungen Krankenschwester mit ihrer gleichaltrigen Patientin Frida an der Grenze zwischen professioneller Distanz und dem Verlangen nach Nähe. Der Film lief auf dem Cannes Film Festival 2021, wo er in der offiziellen Selektion die Weltpremiere hatte. Dort gewann der Film zwei Auszeichnungen: Den „Lights on Women“ Award, der diesjährig zum ersten Mal vergebene Preis von der Jurorin Kate Winslet, und den „Queer Palm for Short Film“ Award.

  • Aus dem Leben eines Schrottsammlers
    Online & UT Connewitz

    Danis Tanović, 2013
    75´, Dokumentarfilm, Bosnien und Herzegowina, Frankreich, Slowenien
    OmdU

    Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina, in einem Ort abseits der großen Stadt. Vater Nazif schlachtet alte Autos aus und verkauft die Metallteile an einen Schrotthändler. Mutter Senada hält das Haus sauber, kocht, bäckt und sorgt sich um die beiden kleinen Töchter. Eines Tages verspürt sie einen stechenden Schmerz im Unterleib. In der Poliklinik erhält sie die Nachricht, dass etwas mit dem Baby in ihrem Bauch nicht stimmt: „Sie sagen, es sei tot.“ Eine Blutvergiftung droht, höchste Eile ist geboten. Doch Senada besitzt keine Krankenversicherung. Die Operation kostet weit mehr, als die Familie aufbringen kann, und der Chef des Krankenhauses lehnt es ab, die Frau zu behandeln.

Trailer

Displaced
(Pa vend)

Samir Karahoda, 2021
15', Kurzfilm, Kosovo
OmeU

Sisters
(Sestre)

Kukla (Katarina Rešek), 2021
23', Kurzfilm, Slowenien
OmeU

Bad Luck Banging or Loony Porn

Radu Jude, 2021
106', Spielfilm, Rumänien, Luxemburg, Tschechien, Kroatien
OmdU

The Wire

Tiha K. Gudac, 2021
75', Dokumentarfilm, Kroatien, Slowenien, Litauen, Norwegen, Belgien
OmeU

Landscapes of Resistance

Marta Popivoda, 2021
95', Dokumentarfilm, Frankreich, Serbien, Deutschland
OmeU

Frida

Aleksandra Odić, 2021
22´, Kurzfilm, Deutschland
OmeU

Aus dem Leben eines Schrottsammlers

Danis Tanović, 2013
75´, Dokumentarfilm, Bosnien und Herzegowina, Frankreich, Slowenien
OmdU

Common Ground 2020-2022

Details zu vergangenen Balkan Film Week Veranstaltungen gibt es hier:

Balkan Film Week 2021 Balkan Film Week 2020