Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass die Schriftstellerin Daša Drndić, eine der bedeutendsten Stimmen Südosteuropas, am Abend des 5. Juni in Rijeka verstorben ist.
Daša Drndić wurde 1946 in Zagreb geboren und lebte ab 1953 in Belgrad, wo sie Anglistik und Literatur studierte. Sie war als Fulbright-Stipendiatin an der Southern Illinois University und studierte anschließend an der Case Western Reserve University in Ohio. In Belgrad arbeitete sie als Verlagsredakteurin, Englisch-Dozentin und Hörspielredakteurin. 1992 zog sie ins kroatische Rijeka, von wo aus sie 1995 mit ihrer Tochter nach Kanada emigrierte und bis 1997 an der University of Toronto unterrichtete. Nach ihrer Rückkehr lehrte sie an der Universität Rijeka, an der sie ihren Doktortitel erworben hatte, als Dozentin für Anglistik.
Daša Drndić schrieb Romane, Essays, Hörspiele und Literaturkritik und übersetzte zahlreiche namhafte Autor*innen aus dem Englischen. Zuletzt erschienen ihr vielfach ausgezeichneter Roman Sonnenschein (2007) sowie die Romane April u Berlinu (2009), Belladonna (2012) und EEG (2016).
Wir haben Daša als unermüdliche Kämpferin gegen Ungerechtigkeit, als wunderbare Erzählerin und als Weltreisende mit einer Vorliebe für den Balkan kennen- und schätzen gelernt.
Wir werden Daša Drndić sehr vermissen.