In feierlicher Atmosphäre fand in Belgrad vom 15. bis 18. Juni die zehnte Ausgabe des Literaturfestivals KROKODIL statt, das TRADUKI seit vielen Jahren unterstützt. Bei einer großen Pressekonferenz stellten Milena Berić und Vladimir Arsenijević zusammen mit der Historikerin Dubravka Stojanović das Konzept und das Programm des diesjährigen Festivals vor.

Am 15. Juni wurde „KROKODILovih deset“ mit der Ausstellung „Grausamer Optimismus: unsere ersten zehn Jahre“ feierlich eröffnet. Die Vorführung des gleichnamigen Films gab Einblick in alle bisherige Aktivitäten von KROKODIL. Am Abend lasen, sprachen und performten unter der Moderation von Kruno Lokotar und Ivan Velisavljević die Gäste Vedrana Rudan, Vladimir Arsenijević, Abdulah Sidran, Rumena Bužarovska, Dejan Atanacković und News Bar, gefolgt vom Auftritt des Musikers Kralj Čačka.

Ein weiteres Highlight war wie immer die Abendveranstaltung im Amphitheater vor dem Museum der Geschichte Jugoslawiens, wo sich am 16. Juni Mira Furlan, Marko Šelić, Marko Tomaš, Marko Vidojković, Zoran Kesić, Njuz.net und News Bar im Gespräch mit den ModeratorInnen Kruno Lokotar und Ivana Dragičević präsentierten. Abgerundet wurde der Abend dieses Mal mit der Projektion des Zeichentrickfilms „Untravel“ und einem Konzert mit Bojana Vunturišević. Und auch tagsüber zog ein umfangreiches Debattenprogramm, das unter anderem eine Hommage an den verstorbenen Schriftsteller Predrag Lucić enthielt, zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.
Der 17. und 18. Juni waren dem Projekt „Wer hat angefangen? – Historiker gegen den Revisionismus“ gewidmet. Auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Festivals betonte die Historikerin Stojanović: „Mit diesem Projekt verteidigen wir unsere Disziplin, die schwer missbraucht wird. Der Krieg der Neunziger basiert auf einer Revision der Geschichte.“

Nach zehn Jahren bekommt die Vereinigung KROKODIL erstmals seine eigenen Räumlichkeiten. Ab dem 15. Juli öffnet das KROKODIL-Zentrum für zeitgenössische Literatur seine Türen.

KROKODIL Festivalprogramm 2018

Fotos (c): Marija Piroški, Srđan Veljović