Das österreichische Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres hat 2018 einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit Albanien gelegt. Dies war Anlass, gemeinsam mit TRADUKI auch einen literarischen Schwerpunkt zu setzen.

Den Anfang machte im September eine Lesung mit dem albanisch-österreichischen Schriftsteller Ilir Ferra in Klagenfurt, der seine neue Erzählung „Wir gibt es nicht“ vorstellte. Nach einer angeregten Diskussion war der Büchertisch am Ende leergekauft und viele der BesucherInnen wünschten sich eine Fortsetzung dieser Lesereihe.

Luljeta Lleshanaku war am 13. November gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Andrea Grill in Salzburg in der neuen Stadtbibliothek zu Gast. In Kooperation mit dem Literaturforum Leselampe und Prolit wurde zu einem Abend mit dem Titel „Warten auf ein Gedicht“ zu einer Lesung und einem Gespräch über Schreibprozesse, die Kunst des Übersetzens und dem literarischen Leben in Albanien eingeladen. Die Zuhörer, darunter Vertreter der Universität, SchriftstellerInnen und in Salzburg lebende AlbanerInnen, waren von den Gedichten Lleshanakus sehr beeindruckt.

Einen Höhepunkt stellten die Lesungen im Rahmen der Buch Wien (7.-12.11.2018) dar. In vier Leseeinheiten auf der Messe lernten interessierte Messebesucher und –besucherinnen Ilir Ferra, Arian Leka, Agron Tufa und Lindita Arapi kennen und fanden sichtlich großen Gefallen an deren Texten. Der Abend in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur am 9. November war zum großen Teil bestimmt von der Auseinandersetzung mit dem schweren Erbe und der literarischen Aufarbeitung der Geschichte. Fünf Videostatements, eine Produktion von Agron Tufa mit der Künstlergruppe MEMO, zeigten einmal mehr, wie wichtig Erinnerung ist, um Gegenwart und Zukunft zu gestalten.