WIR UND SIE

Common Ground. Literatur aus Südosteuropa

#commonground #traduki #wirundsie

ES WAR UNS EIN FEST! BIS ZUM NÄCHSTEN MAL!

Die Leipziger Buchmesse 2023 findet vom 23. bis 26. März 2023 statt.

In diesem Jahr sind wir mit Common Ground – Literatur aus Südosteuropa zum dritten und letzten Mal Schwerpunktregion auf der Leipziger Messe. Dass die diesjährige Leipziger Buchmesse erneut abgesagt werden musste, ist auch für die Schwerpunktregion 2020–2022 ein großer Verlust. Dennoch wird der „Common Ground. Literatur aus Südosteuropa“ in einem abgewandelten Programm Bücher, Autor:innen, Musik und Filme in Leipzig und im digitalen Raum präsentieren – alles unter dem diesjährigen Motto „WIR UND SIE“.

Unverändert finden die schon traditionelle Balkannacht und die Balkan Film Week im UT Connewitz in Leipzig statt. Dazu wird es spannende Begegnungen mit Autor:innen und Balkankenner:innen in Leipzig und online geben.

17. März 2022

18. März 2022

19. März 2022

20. März 2022

Donnerstag, 17. März 2022

  • 19:00 Uhr
    Meine Eltern
    Alles nicht dein Eigen
    Online

    Mit: Aleksandar Hemon (USA/ Bosnien und Herzegowina)
    Moderation: Jörg Plath

    Hemons neues Buch ist eigentlich zwei: „Meine Eltern“ (Claassen; Ü: H. Ahrens) ist die Geschichte von Hemons Eltern, die aus Sarajewo nach Kanada emigrieren. Hemon erzählt genau, zärtlich und poetisch von den stillen Versuchen seiner Mutter, die Familie zusammenzuhalten, von der fanatischen Imkerei seines Vaters und bemisst beinahe beiläufig die Verluste, die die Hemons und ihre Landsleute erlitten haben. «Alles nicht dein Eigen» ist die rauschhaftere, rauere und unkonventionellere Seite derselben Medaille: der junge Hemon, wild und wütend. Wir erleben einen jungen, energiegeladenen und eben oft wütenden Sohn, der nicht verstehen kann, was verdammt nochmal, so schwer daran sein soll, irgendwo anzukommen.

    Ko-Veranstalter: Botschaft von Bosnien und Herzegowina

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Freitag, 18. März 2022

  • 19:00 Uhr
    Literarischer Nerd erliest Südosteuropa
    Von Eltern und ihren Kindern
    Online

    Mit: Tatiana Țîbuleac (Moldau/Frankreich), Lavinia Braniște (Rumänien)
    Moderation: Florian Valerius aka Literarischer Nerd

    Die Eltern-Kind-Beziehung – für viele ist sie die längste und nicht selten komplexeste Beziehung des Lebens. Zwei Autorinnen – Tatiana Țîbuleac (Moldawien/Frankreich) und Lavinia Braniște (Rumänien) nähern sich ihr auf unterschiedlichste Weise. Während Țîbuleac in „Der Sommer als Mutter grüne Augen hatte“ (Schöffling & Co.; Ü: E. Wichner) vom tiefen Wandel einer Mutter-Sohn Beziehung angesichts von Krankheit und Tod erzählt, nähert sich Braniște in „Sonia meldet sich“ (Mikrotext; Ü: M. Klenke) der Beziehung der längst toten Diktatorengattin Elena Ceaușescu zu deren Tochter. Was für die Hauptfigur Sonia, eine junge Bukarester Radiofrau und Bloggerin, zunächst ein willkommener Rechercheauftrag ist, führt diese immer tiefer hinein in den zermürbenden Kampf um die Vergangenheit und die Erinnerung ihres Landes – und ihrer eigenen Familie. Das Gespräch führt Florian Valerius aka Literarischer Nerd und ist eine Kooperation mit TRADUKI.

    Ko-Veranstalter: Rumänisches Ministerium für Kultur

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  • 20:00 Uhr
    Eröffnung „WIR UND SIE“
    Europas geteilter Himmel
    Warum der Westen den Osten nicht versteht
    UT Connewitz

    Mit: Norbert Mappes-Niediek, Manuel Sarrazin, Ralf Beste
    Moderation: Ulrich Ladurner

    Der Blick des Westens auf den Osten war (und ist?) von einem Gefühl der Überlegenheit geprägt, oftmals gepaart mit dem Anspruch des Westens, den Osten ‚erziehen‘ zu wollen. Umgekehrt fühlte sich der Osten vom westlichen Vorbild verkannt und geringgeschätzt. Gibt es Wege, den Unterschieden zwischen Ost- und Westeuropa mit Wertschätzung zu begegnen und eine Brücke zu spannen über „Europas geteilten Himmel“? (Ch. Links Verlag)

    Ko-Veranstalter: Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland

Samstag, 19. März 2022

  • 12:00 Uhr
    Grenzgänge
    Fluide Identitäten, nicht binäre Sexualität
    UT Connewitz

    Mit: Pajtim Statovci (Kosovo/Finnland); Ivana Bodrožić (Kroatien)
    Moderation: Ismar Hačam

    Fluide Identitäten, nicht binäre Sexualität – was droht, zu modischen Schlagwörtern unserer Zeit zu verkommen, untersuchen der kosovarisch-finnische Autor Pajtim Statovci und die kroatische Autorin Ivana Bodrožić eindringlich, persönlich und literarisch auf höchstem Niveau in ihren vielfach preisgekrönten Romanen „Grenzgänge“ (Luchterhand; Ü: S. Moster) bzw. „Söhne, Töchter“ (Originaltitel „Sinovi, kćeri“, Hermes, Kroatien). Der mediale Diskurs täuscht vielfach darüber hinweg, dass eine lange unterdrückte Identität, nach wie vor Außenseiter produziert und Grenzen schafft: reale und imaginierte, wobei letztere oft nicht minder real sind.

    Ko-Veranstalter: Ministerium für Kultur und Medien der Republik Kroatien, Nationalbibliothek des Kosovo „Pjetër Bogdani“, Finnland-Institut in Deutschland

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  • 13:30 Uhr
    Literaturpalast
    Ausweg aus der Stadt der Äpfel
    UT Connewitz

    Mit: Marianna Georgieva (Bulgarien); Luljeta Lleshanaku (Albanien)
    Moderation: Tino Schlench

    Lyrik aus Südosteuropa – wir stellen zwei herausragende lyrische Stimmen vor, die das Individuum einer radikalen Analyse, ja der Vivisektion unterziehen und mit ihm die gesellschaftlichen Verhältnisse: Aus Bulgarien Marianna Georgieva mit ihrem deutschsprachigen Debüt „ausweg“ (Edition Korrespondenzen; Ü: A. Sitzmann) und die albanische Lyrikerin Luljeta Lleshanaku mit ihrer „Stadt der Äpfel“, (Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, Ü: A. Grill). Lleshanakus Gedichte zeugen von der politischen Erfahrung und Repression im Albanien unter Enver Hoxha und von der postkommunistischen Ära. Das Gespräch führt Tino Schlench im Rahmen seiner bekannten Podcast-Reihe „Literaturpalast“.

    Ko-Veranstalter: Ministerium für Kultur der Republik Albanien, Ministerium für Kultur der Republik Bulgarien

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  • 15:00 Uhr
    Die Ausgelöschten
    Zwei Romane über das Fremdsein und Fremdwerden
    UT Connewitz

    Mit: Miha Mazzini (Slowenien); Petar Andonovski (Nordmazedonien)
    Moderation: Annemarie Türk

    Sie wachen eines morgens auf und sind Ausländer oder Ausländerin im eigenen Land!  Es ist eine surreale Geschichte mit sehr realem Hintergrund: 1991 wurden 25.000 Einwohner Sloweniens, in der „falschen“ Region geboren, einfach aus den Registern gelöscht. Vom Kampf um ihre Existenz und ihrem Fremdsein im eigenen Land erzählt Miha Mazzini in seinem Buch „Du existierst nicht“ (Edition CONVERSO; Ü: A. C. Bolton). Das Fremdsein ist auch im Roman „Die Angst vor Barbaren“ (Originaltitel „Страв од варвари“, ИЛИ-ИЛИ, Nordmazedonien) des nordmazedonischen Autors Petar Andonovski das prägende Lebensgefühl der Figuren, die sich am südlichsten Punkt Europas wiederfinden.

    Ko-Veranstalter: Ministerium für Kultur der Republik Nordmazedonien, JAK – Slowenische Buchagentur

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  • 19:00 Uhr
    Verfluchte Misteln
    Landwirtschaft und Literatur
    Online

    Mit: Nataša Kramberger
    Moderation: Ismar Hačam

    Eine junge Schriftstellerin zieht aus Berlin in ihr slowenisches Heimatdorf zurück, um den Hof ihrer Mutter zu übernehmen. Nach zehn Jahren lässt sie das Großstadtpflaster Berlins hinter sich und stellt sich den Herausforderungen des Landlebens: Menschen in ihrer Umgebung zweifeln an ihrer Entscheidung, ihre Werkzeuge sind alt und unbrauchbar und sie muss ihre jungen Pflanzen vor dem launischen Wetter und den Folgen des Klimawandels schützen. Davon erzählt Nataša Kramberger in ihrem autofiktionalen Roman “Verfluchte Misteln” (Verbrecher Verlag; Ü: Liza Linde). Sie erforscht kritisch und selbstironisch die Rollenbilder, die ihre beiden Lebenswelten prägen und nicht zuletzt die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Die Autorin unterhält sich mit Ismar Hačam über Bäume und Misteln, Landwirtschaft und Literatur.

    Ko-Veranstalter: SKICA Berlin – Slowenisches Kulturinformationszentrum Berlin

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  • 20:00 Uhr
    Balkannacht
    WIR UND SIE
    UT Connewitz & Streaming

    Mit: Stefan Bošković (Montenegro), Radmila Petrović (Serbien), Tanja Stupar Trifunović, (Bosnien und Herzegowina), Lindita Arapi (Albanien/Deutschland), Tatiana Țîbuleac
    Musik: Pantaloons
    Moderation: Ismar Hačam, Hana Stojić

    Wir nehmen Sie auch dieses Jahr wieder mit auf unsere nächtliche Reise kreuz und quer durch den Balkan. Feiern Sie mit uns im legendären UT Connewitz die vielstimmige Literatur Südosteuropas und lassen Sie sich mit- und hinreißen vom Drive der jungen slowenischen Band „Pantaloons“. Hold your pants!

    Streaming-Link

    Ko-Veranstalter: Ministerium für Kultur der Republik Albanien, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport von Montenegro, Ministerium für Kultur und Information der Republik Serbien, Kulturstiftung Liechtenstein, Botschaft von Bosnien und Herzegowina, Rumänisches Ministerium für Kultur

Sonntag, 20. März 2022

  • 11:00 Uhr
    Verschissene Zeiten und ihre Meisterwerke
    Zwei Autorinnen – zwei Welten
    UT Connewitz

    Mit: Barbi Marković (Serbien/Österreich) und Ana Schnabl (Slowenien)
    Moderation: Annemarie Türk

    Welch provokanter Titel, welch verrücktes Buch der serbisch-österreichischen Autorin Barbi Marković: „Die verschissene Zeit“ (Residenz Verlag). Es ist ein einzigartiges popkulturelles Spiel mit dem Belgrad der Neunziger – einer Zeit, in der die Gesellschaft eindeutig „verschissen“ hat: Drei Jugendliche erleben Armut, Gewalt, Inflation, Drogen, Gangs aber auch Freundschaft, schrägen Sex und eine turbulente Zeitreise. In Ana Schnabls Buch „Meisterwerk“ (Folio Verlag; Ü: Klaus Detlef Olof) findet sich ein ungleiches Liebespaar in Ljubljana: Adam, ein Literaturprofessor, der in Dissidentenkreisen verkehrt, versucht sich an seinem zweiten Roman. Ana, eine junge ambitionierte Verlagsredakteurin und zugleich Informantin des nationalen Sicherheitsdienstes, erhält Adams Manuskript zur Begutachtung. Schnabls eindringliches Psychogramm spielt vor dem Hintergrund der Katastrophe, auf die Jugoslawien nach Titos Tod zusteuert.

    Ko-Veranstalter: JAK – Slowenische Buchagentur, SKICA Berlin – Slowenisches Kulturinformationszentrum Berlin, Beletrina, Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich, Interessengemeinschaft Übersetzerinnen Übersetzer (Literaturhaus Wien) im Auftrag des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport der Republik Österreich

  • 13:00 Uhr
    Zeitzuflucht
    Der neue Roman von Georgi Gospodinov
    UT Connewitz

    Mit: Georgi Gospodinov (Bulgarien)
    Moderation: Jörg Plath

    Die heimliche Hauptfigur im neuen Roman des bulgarischen Autors Georgi Gospodinov ist – die Zeit. Der Erzähler Gaustine erforscht die verschlungenen Pfade des 20. Jahrhunderts und eröffnet schließlich eine „Klinik für die Vergangenheit“, die es Alzheimerpatienten trotz verblassender Erinnerung ermöglicht, ihrer eigenen Vergangenheit zu begegnen: Jedes Stockwerk ist einem bestimmten Jahrzehnt nachempfunden. Doch warum nur interessieren sich auf einmal auch gesunde Menschen dafür, in die Klinik aufgenommen zu werden? Gospodinov ist mit „Zeitzuflucht“ (Aufbau Verlag; Ü: A. Sitzmann) ein Roman voller Verspieltheit und dunklem Witz gelungen, der uns eine neue Art eröffnet, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenzudenken.

    Ko-Veranstalter: Ministerium für Kultur der Republik Bulgarien

  • 19:00 Uhr
    Zeitzuflucht
    Der neue Roman von Georgi Gospodinov
    Online

    Mit: Georgi Gospodinov (Bulgarien)
    Moderation: Hana Stojić

    Die heimliche Hauptfigur im neuen Roman des bulgarischen Autors Georgi Gospodinov ist – die Zeit. Der Erzähler Gaustine erforscht die verschlungenen Pfade des 20. Jahrhunderts und eröffnet schließlich eine „Klinik für die Vergangenheit“, die es Alzheimerpatienten trotz verblassender Erinnerung ermöglicht, ihrer eigenen Vergangenheit zu begegnen: Jedes Stockwerk ist einem bestimmten Jahrzehnt nachempfunden. Doch warum nur interessieren sich auf einmal auch gesunde Menschen dafür, in die Klinik aufgenommen zu werden? Gospodinov ist mit „Zeitzuflucht“ (Aufbau Verlag; Ü: A. Sitzmann) ein Roman voller Verspieltheit und dunklem Witz gelungen, der uns eine neue Art eröffnet, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenzudenken.

    Ko-Veranstalter: Ministerium für Kultur der Republik Bulgarien

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Mitwirkende

Petar Andonovski
Lindita Arapi
Ralf Beste
Ivana Bodrožić
Stefan Bošković
Lavinia Braniște
Marianna Georgieva
Georgi Gospodinov
Ismar Hačam
Aleksandar Hemon
Nataša Kramberger
Ulrich Ladurner
Luljeta Lleshanaku
Norbert Mappes-Niediek
Barbi Marković
Miha Mazzini
Pantaloons
Radmila Petrović
Jörg Plath
Manuel Sarrazin
Tino Schlench
Ana Schnabl
Pajtim Statovci
Hana Stojić
Tanja Stupar Trifunović
Tatiana Țîbuleac
Annemarie Türk
Florian Valerius
Team WIR UND SIE

Natasha Atanasova

Petar Andonovski

Petar Andonovski wurde 1987 in Kumanovo, Nordmazedonien, geboren. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Kyrill und Method in Skopje. Er hat einen Gedichtband und vier Romane veröffentlicht, darunter The Summer You Weren’t There (2020, erster mazedonischer queerer Roman). 2015 wurde sein Roman The Body One Must Live In mit dem nationalen Preis für den Roman des Jahres ausgezeichnet. Fear of Barbarians wurde mit dem Literaturpreis der Europäischen Union 2020 ausgezeichnet. Seine Romane wurden übersetzt ins Englische, Französische, Serbische und Bulgarische.

Stephan Boltz

Lindita Arapi

Lindita Arapi, geboren in Albanien, gehört zum Kreis der sogenannten albanischen literarischen Avantgarde. Sie veröffentlicht Gedichtsammlungen, Romane, Essays, und Publizistik. Ihr erster Roman Schlüsselmädchen wurde als Buch des Jahres von Kult Academy in Albanien ausgezeichnet und ins Deutsche übersetzt. Ihr jüngster Roman Die Eingemauerte befindet sich in deutscher Übersetzung und erscheint im Weidle Verlag. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet Lindita Arapi als freie Hörfunkredakteurin der Deutschen Welle in Bonn und Übersetzerin.

Ralf Beste

Ralf Beste, geboren in 1966 in Witten, Studium der Geschichte in Bochum, Bielefeld und Baltimore (Master of Arts, Johns Hopkins University; Magister Artium, Universität Bielefeld). 2001 bis 2014 Redakteur des SPIEGEL. 2014 bis 2016 Stellvertretender Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt, von 2016 bis 2017 dort Beauftragter für Strategische Kommunikation und 2017 bis 2019 Leiter des Planungsstabes. Von 2019 bis Anfang 2022 war Ralf Beste Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Österreich. Jetzt leitet er die Abteilung für Kultur und Kommunikation des Auswärtigen Amtes.

Tomislav Marić

Ivana Bodrožić

Ivana Bodrožić wurde 1982 in Vukovar geboren. Sie studierte kroatische Literatur und Philosophie in Zagreb. Ihren ersten Lyrikband veröffentlichte sie im Jahr 2005; seitdem wurde ihre Lyrik in internationalen Literaturmagazinen und Anthologien abgedruckt. Für ihr Romandebüt Hotel Zagorje (Titel der deutschen Übersetzung: Hotel Nirgendwo) erhielt sie mehrere Auszeichnungen, u.a. den Kiklop-Preis (2010). 2020 erschien ihr Roman Sinovi, kćeri (Söhne, Töchter).

Dado Ljaljević

Stefan Bošković

Stefan Bošković, geboren 1983 in Podgorica, studierte Dramaturgie in Cetinje. Er ist Mitbegründer der alternativen Theatergruppe ATAK und rief das Boka Art & Film Festival (BAFF) sowie das multimediale Festival Besac Fest ins Leben. Für seinen Roman Šamaranje erhielt er 2014 den zweiten Preis im Rahmen des Wettbewerbs „Bester unveröffentlichter Roman Montenegros“. Sein Werk umfasst Kurzgeschichten, Dramen und Drehbücher. Im März erscheint sein Roman Der Minister, der mit dem Literaturpreis der EU ausgezeichnet wurde.

Cosmin Gogu

Lavinia Braniște

Lavinia Braniște wurde 1983 in Brăila geboren. Sie studierte Fremdsprachen in Cluj-Napoca und Bukarest. Braniște arbeitete als Sprachlehrerin und Übersetzerin und hat über vierzig Bücher aus dem Englischen, Französischen und Spanischen übersetzt. Bislang hat sie drei Romane veröffentlicht: Null Komma Irgendwas, Sonia meldet sich und Mă găsești când vrei. Braniște schreibt auch Kinderliteratur, einige ihrer Bücher wurden 2017 und 2019 in den White-Ravens-Katalog aufgenommen. Sie lebt derzeit in ihrer Heimatstadt Brăila und widmet sich ganz dem Schreiben.

Tzveti Pavlova

Marianna Georgieva

Marianna Georgieva wurde 1986 in Ufa, Republik Baschkortostan in der Russischen Föderation geboren. Sie studierte Jura, Creative Writing sowie Künstlerische Psychosoziale Praktiken und Psychodrama. 2014 debütierte sie mit dem Roman Der Schuldner, 2016 erschien ihr erster Gedichtband Exotische Arten, einen Vogel zu zerschneiden, 2020 folgte der zweite Gedichtband ausweg. Sie ist Redakteurin der Onlinezeitschrift http://www.freepoetrysociety.com.

Svetla Stoyanova

Georgi Gospodinov

Georgi Gospodinov wurde 1968 in Jambol, Bulgarien, geboren. Einem großen internationalen Publikum wurde er mit seinem ersten Roman bekannt, dem Natürlichen Roman (1999) sowie dem Roman Physik der Schwermut (2014), die in mehr als zwanig Sprachen übersetzt wurden. Gospodinov wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. zweifach mit dem bulgarischen Buchpreis, dem Jan Michalski-Preis und dem Usedomer Literaturpreis. Im März 2022 erschien sein Roman Zeitzuflucht. Er lebt und arbeitet in Sofia.

Alex Goldberg

Ismar Hačam

Ismar Hačam, geboren 1991 in Livno (Bosnien und Herzegowina), studierte Germanistik und deutschsprachige Literaturen in Sarajevo, Würzburg und Berlin. Zurzeit lebt er in Berlin, wo er literarische Veranstaltungen organisiert, kuratiert und moderiert.

Velibor Bozović

Aleksandar Hemon

Aleksandar Hemon, 1964 in Sarajevo geboren. 1992 hielt er sich im Rahmen eines Kulturaustauschs in den USA auf, als er von der Belagerung seiner Heimatstadt erfuhr. Er beschloss, im Exil zu bleiben. Seit 1995 schreibt er auf Englisch. Sein Erzählband Die Sache mit Bruno erschien 2000, 2002 folgte der Roman Nowhere Man, der für den «National Book Critics Circle Award» nominiert war. Die MacArthur Foundation zeichnete Hemon 2004 mit dem «Genius Grant» aus. Spätestens seit seinem international gefeierten Roman Lazarus, der in Deutschland auf der Shortlist des Internationalen Buchpreises 2009 stand, gehört er zu den meist beachteten Stimmen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Hemon lebt mit seiner Familie in Chicago. 2021 erschien Meine Eltern / Alles nicht dein Eigen.

Daniele Croci

Nataša Kramberger

Nataša Kramberger, geboren 1983, ist Schriftstellerin, Kolumnistin und Öko-Landwirtin. Sie schreibt für Zeitungen und Zeitschriften Essays, Reportagen und Kommentare. Für ihren Romandebüt Nebesa v robidah (2007) erhielt sie 2010 den Preis der Europäischen Union für Literatur (EUPL). 2011 veröffentlichte sie Kaki vojaki (mit Jana Kocjan), 2014 einen Essayband Brez zidu und 2016 Tujčice. Verfluchte Misteln ist auf Slowenisch unter dem Titel Primerljivi hektarji 2018 erschienen. Im Sommer lebt sie in Jurovski Dol, Slowenien, und betreibt mit dem Öko-Kunstkollektiv Zelena Centrala einen kleinen biodynamischen Bauernhof. Im Winter lebt sie in Berlin.

Ulli Idomeni

Ulrich Ladurner

Ulrich Ladurner, geboren in Südtirol, seit 1999 Auslandsredakteur der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT. Berichtete aus dem ehemaligen Jugoslawien, Afghanistan, Iran Irak und anderen Krisengebieten. Seit 2016 leitet er das Europabüro der ZEIT in Brüssel. Sein letztes Buch: Der Fall Italien. Wenn Gefühle die Politik beherrschen (Edition Körber, 2020).

 

Lulezim Haziri

Luljeta Lleshanaku

Luljeta Lleshanaku ist eine albanische Lyrikerin. Sie ist die Autorin von neun Gedichtbänden, die vielfach übersetzt und in anderen Sprachen veröffentlicht wurden. Ihr letztes Buch auf Englisch, Negative Space, wurde mit dem „English PEN“-Preis ausgezeichnet, stand auf der Shortlist des „GRIFFIN International Poetry Prize 2019“ in Kanada und des „PEN America 2019“-Preises. Auf Deutsch liegen zwei Übersetzungen vor: Kinder der Natur, erschienen mit Unterstützung von TRADUKI bei der Edition Korrespondenzen (2010), und Die Stadt der Äpfel, erschienen 2021 bei Hanser Literaturverlage (auch mit Unterstützung von TRADUKI).

Stella Kager

Norbert Mappes-Niediek

Norbert Mappes-Niediek, geboren 1953, Journalist und Publizist, seit 1991-2017 als Südosteuropa-Korrespondent  für deutsche, niederländische, Schweizer und österreichische Zeitungen sowie für den Deutschlandfunk tätig. Autor von Sachbüchern über die Region, zuletzt Arme Roma, böse Zigeuner (Berlin 2012) und Europas geteilter Himmel (Berlin 2021).

Apollonia Theresa Bitzan

Barbi Marković

Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik und lebt seit 2006 in Wien. 2011/2012 war sie als Stadtschreiberin in Graz. 2009 machte Marković mit dem Thomas-­Bernhard­-Remix­-Roman Ausgehen Furore. 2016 erschien der Roman Superheldinnen, für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des Adelbert-­von-­Chamisso­-Preises sowie 2019 den ­Priessnitz­-Preis erhielt. 2017 las Barbi Marković beim Bachmann-­Preis, 2018 wurde Superheldinnen im Volkstheater Wien aufgeführt. Zahlreiche Kurzgeschichten,Theaterstücke, Romane und Hörspiele folgten. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: Minihorror (2023).

Miran Juršič

Miha Mazzini

Miha Mazzini, geboren 1961 ist ein slowenischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Für sein Werk wurde er schon mehrfach ausgezeichnet; für seinen Roman Otroštvo erhielt er den Kresnik-Preis für den besten Roman des Jahres. 2021 erschien sein Roman Du existierst nicht in deutscher Übersetzung. Darin geht es um den Staat, die Staatsgewalt, die den Menschen auf vollkommen ungesetzliche Weise ihre Rechte und ihre Identität wegnimmt. Weitere Veröffentlichungen auf Deutsch sind in Arbeit.

Miha Skrt

Pantaloons

Das Pantaloons Trio ist, wie sie sich selbst gerne nennen, eine Truppe von drei „tollpatschigen Kerlen“. Luka Belič (Saxophon), Aljaž Markežič (Sousaphon) und David Nik Lipovac (Schlagzeug) traten erstmals 2016 als Teil der Chilli Brass Band in Erscheinung. Ihr einzigartiger Musikstil liegt zwischen elektronischer Tanzmusik und einem Hauch von Jazz, Funk, Breakbeat, Dubstep und vielem mehr. 2020 traten die Pantaloons auf dem internationalen Musikfestival MENT in Ljubljana und dem Liverpool Sound City Festival auf, unterstützt von INES#talent 2020. Im Jahr 2021 spielten sie bei dem Electric Castle Festival in Rumänien und dem European Youth Event in Frankreich. Das Jahr 2022 eröffneten sie mit Konzerten bei dem A38 Hajó Festival in Budapest und dem Eurosonic Noordeslag in den Niederlanden. Im Mai 2022 werden sie ihr erstes Album veröffentlichen.

Marija Strajnic / Elle

Radmila Petrović

Radmila Petrović, 1996 in Užice/Serbien geboren, ist Dichterin und zählt heute zu den gefragtesten Lyrikerinnen in Ex-Jugoslawien. Durch ihre auf dem Dorf verbrachte Kindheit öffnet sie für städtische Augen neue Blicke auf das menschliche Verhältnis zur Natur. Zu ihren Themen gehören außerdem Familie, Dorfleben, Kindheitstraumata und weibliche Perspektiven auf die von maßgeblich Männern geführten Kriege.

Gezett

Jörg Plath

Jörg Plath, geboren 1960, ist Literaturredakteur von „Deutschlandfunk Kultur“ und schreibt für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sowie die „Neue Zürcher Zeitung“. Er war Lektor, Ghostwriter, Redakteur und Juror (Deutscher Buchpreis, Internationaler Literaturpreises). Gegenwärtig gehört er der Jury des Weltempfängers an.

CC BY-SA 4.0

Manuel Sarrazin

Manuel Sarrazin, geboren 1982 in Dortmund, Studium der Geschichte, Osteuropastudien und Jura zunächst an der Universität Bremen, dann an der Universität Hamburg.
Seit 1998 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen-GAL Hamburg; 2008 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2012 Mitglied im Kuratorium des Instituts für Europäische Politik (IEP); 2014 bis 2020 Vizepräsident der Südosteuropa-Gesellschaft, seit 2020 deren Präsident. Seit 2019 Vizepräsident der Europäischen Bewegung Deutschland e.V.; seit 2019 Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung für polnisch-deutsche Zusammenarbeit. Seit Anfang 2022 ist Manuel Sarrazin Sondergesandter der Bundesregierung für die Länder des westlichen Balkans.

Marion Wittfeld

Tino Schlench

Tino Schlench betreibt mit dem Literaturpalast eine auf osteuropäische Literatur spezialisierte Plattform (Instagram, Website, Podcast) und gehört inzwischen zu den erfolgreichsten Buchblogger:innen im deutschsprachigen Raum. 2020 wurde der Literaturpalast mit dem Buchblog Award 2020 ausgezeichnet. Einmal im Monat trifft Tino Schlench in seinem Podcast „Literaturpalast Audiospur“ auf Autor:innen, Übersetzer:innen, Journalist:innen und andere Menschen des literarischen Lebens, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit der Literatur Südosteuropas auseinandersetzen.

Ana Schnabl

Ana Schnabl, geboren 1985 in Ljubljana, ist Autorin und Redakteurin. Für ihren Erzählband Grün wie ich dich liebe grün (Folio 2020) erhielt sie den Preis für das beste slowenische Debüt (2017) sowie den kroatischen Edo-Budiša-Preis (2019). Ihr Erstlingsroman mit dem Titel Mojstrovina, zu Deutsch Meisterwerk, erscheint im März 2022 in deutscher Übersetzung. Sie arbeitet an einer Dissertation zu feministischem autobiographischem Schreiben und zeitgleich an ihrem dritten Buch, einem Krimi. Sie lebt in Kamnik, Slowenien.

Anna Kurki

Pajtim Statovci

Pajtim Statovci, geboren 1990, ist ein finnisch-kosovarischer Schriftsteller. Mit zwei Jahren zog er mit den albanischen Eltern aus dem Kosovo nach Finnland. Er lebt in Helsinki und hat Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Helsinki studiert. Statovci wird von der internationalen Kritik als Shootingstar gefeiert; u.a. wurde er mit dem »Helsinki Writer of the Year«-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Tiranan sydän stand auf der Shortlist des National Book Award und wurde in deutscher Übersetzung unter dem Titel Grenzgänge 2021 veröffentlicht. Derzeit promoviert er an der Universität von Helsinki.

Dženat Dreković

Hana Stojić

Hana Stojić, geboren 1982 in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, studierte an der Fakultät für Translationswissenschaft an der Universität Wien und arbeitet als Übersetzerin und Kulturmittlerin. Für ihre erste Übersetzungsarbeit ins Bosnische, Elfriede Jelineks Die Liebhaberinnen, wurde sie mit einer Übersetzungsprämie des österreichischen Bundeskanzleramts ausgezeichnet. Seit 2008 arbeitete sie für das Projekt Traduki, das sie von 2014 bis Ende 2021 leitete.

Borislav Brezo

Tanja Stupar Trifunović

Tanja Stupar Trifunović, in Dalmatien geboren, kam als Kriegsflüchtling nach Banja Luka, wo sie studierte und auch heute noch lebt. Sie ist Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Redakteurin der Literaturzeitschrift Putevi. Sie schreibt Lyrik und Prosa. Der Schwerpunkt in ihrer Literatur liegt auf weiblichen Narrativen in patriarchalen Gesellschaften. Ihr erster Roman Satovi u majčinoj sobi (Die Uhren in Mutters Zimmer) wurde 2016 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Im Jahr 2014 war er in der engeren Auswahl des wichtigsten serbischen Literaturpreises (NIN-ova nagrada).

Natalia Rusu

Tatiana Țîbuleac

Tatiana Țîbuleac wurde 1978 in Chișinău, Republik Moldau, geboren und besitzt die moldauische und rumänische Staatsangehörigkeit. Sie hat einen Abschluss in Journalismus. Ihr Debüt als Schriftstellerin gab sie 2014 mit einer Sammlung von Kurzgeschichten Fabule Moderne. 2017 erschien ihr erster Roman Der Sommer, als Mutter grüne Augen hatte. Sie wurde mit dem Preis des Schriftstellerverbands der Republik Moldau, dem Preis der Literaturzeitschrift Observator Cultural in Bukarest und dem Lyceum-Preis beim FILIT-Festival in Iași ausgezeichnet. In Spanien wurde der Roman mit dem Preis für Belletristik „Booksellers Recommend 2020“ und dem Calamo-Preis ausgezeichnet. Grădina de sticlă ist ihr zweiter Roman und wurde mit dem EU-Literaturpreis 2019 ausgezeichnet. Ihre Bücher sind in zehn Sprachen übersetzt. Seit 2008 lebt sie in Paris.

Nini Tschavoll

Annemarie Türk

Annemarie Türk, geboren 1953 in Klagenfurt, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Slowenische Sprache sowie kulturelles Management und Sponsoring. Von 1992 bis 2013 hatte sie die Bereichsleitung für Kulturförderung und Sponsoring bei KulturKontakt Austria inne und war für die kulturelle Zusammenarbeit mit und in 15 Ländern Ost- und Südosteuropas zuständig. Seit April 2013 ist sie selbstständig als Kuratorin und Lektorin für verschiedene Bildungseinrichtungen, kulturelle Institutionen und Universitäten tätig.

Bob Sala

Florian Valerius

Seit 15 Jahren ist er Buchhändler in Trier, aktuell in einem Indie-Buchladen, davor lange Jahre als Leiter der Uni-Buchhandlung. Außerdem ist Florian Valerius, geboren 1982, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Bookstagrammer. Unter @literarischernerd präsentiert er pro Woche zwei bis drei neue Romane und Bildbände und lässt seine Netz-Community mit weit über 25.000 Follower*innen an seinem Leser- und Buchhändler-Leben teilhaben. Darüber hinaus führt er doch regelmäßig Live-Gespräche mit Menschen aus der Buchbranche.

Team WIR UND SIE

 

Kuratorin

Hana Stojić

 

Projektleitung

Angelika Salvisberg

 

Koordination

Barbara Anderlič

Marija Karaklajić

Andrej Lovšin

Radmila Radovanović

Ljubica Šljukić

 

Webdesign

Barbara Anderlič, Matthew Morete

 

Illustrationen | Animation

Lea Zupančič

 

PR

projekt2508

 

Digitale Veranstaltungen

 

Entwicklung digitales Konzept

Anna Götte, Hana Stojić

 

Konzept | Regie | Kamera

Ivan Marković

 

Produktion

Ljubica Šljukić

 

Ton

Katharina Hauke

 

Technik | Schnitt | Postproduktion

Berislav Župarić

 

Musik

Pantaloons

 

Balkan Film Week

 

Kuratorin

Marija Katalinić

 

Projektleitung

Barbara Anderlič

 

Koordination

Sebastian Gebeler

 

Grafik

Janett Andrejewski

 

WIR UND SIE – vom Verbindenden im Anderssein

Hana StojićProgrammkuratorin

Dženat Dreković

COMMON GROUND. Literatur aus Südosteuropa in seinem dritten Jahr: In 2020 und 2021 sind wir den Themen nachgegangen, die die Autor:innen persönlich bewegen. Wir haben ausgelotet, wie Gesellschaft und Politik auf die Herausforderungen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft reagieren und welchen Wirklichkeiten die Autor:innen literarisch Gehör verschaffen.

Das diesjährige Programm des Common Ground trägt die Überschrift: WIR UND SIE.

In dritten Jahr als Schwerpunktregion der Leipziger Buchmesse stellen wir Fragen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten, nach Verbindung und Abgrenzung, nach dem Eigenen und dem Anderen: Ist der Südosten Europas wirklich so anders als das, was um uns ist, als das, was uns vertraut scheint? Was ist imaginierte, was wirkliche Distanz? Wie groß sind die Unterschiede zwischen dem Unsrigen und dem Ihrigen, zwischen dem Hier und dem Dort? Ist die Teilung einer Welt in ‚Ost‘ und ‚West‘ noch (oder wieder!) aktuell?

An dem menschlichen Wunsch, dem Chaos der eigenen Existenz mit Ordnung, Planung, Übersicht und Abgrenzung zu begegnen, ist a priori nichts verkehrt. So entsteht die eigene Identität, so kann man sich ihrer immer wieder versichern. Problematisch wird es erst, wenn wir Bewertungen vornehmen und das eigene Dasein für wertvoller und richtiger halten als das anderer – und so unweigerlich eine Perspektive der Überlegenheit einnehmen. Aus welcher Himmelsrichtung wir auch immer auf andere blicken.

WIR UND SIE versammelt Autor:innen, in deren Büchern Menschen darauf bestehen, einen eigenen Lebensweg zu wählen, in denen Kinder die für sie vorgesehenen Rollen nicht zu spielen bereit sind und gängige Zuschreibungen und Haltungen nicht fraglos übernehmen. Es sind Bücher über Menschen, die weitreichende Konsequenzen kurzsichtiger Entscheidungen politischer Machthaber zu tragen haben, aber auch Bücher über Träume, Hoffnungen und Ängste, wie wir alle sie kennen bei dem Versuch, das Leben zu meistern.

Wir laden Sie ein, diesen Stimmen aus Südosteuropa zuzuhören. Auf dass „SIE“ künftig ein Teil von „WIR“ sind – und umgekehrt.

Videos

17. März 2022

Meine Eltern | Alles nicht dein Eigen

18. März 2022

Literarischer Nerd erliest Südosteuropa | Von Eltern und ihren Kindern

19. März 2022

Verfluchte Misteln | Landwirtschaft und Literatur

20. März 2022

Zeitzuflucht | Der neue Roman von Georgi Gospodinov

WIR UND SIE – vom Verbindenden im Anderssein

Hana StojićProgrammkuratorin

Dženat Dreković

COMMON GROUND. Literatur aus Südosteuropa in seinem dritten Jahr: In 2020 und 2021 sind wir den Themen nachgegangen, die die Autor:innen persönlich bewegen. Wir haben ausgelotet, wie Gesellschaft und Politik auf die Herausforderungen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft reagieren und welchen Wirklichkeiten die Autor:innen literarisch Gehör verschaffen.

Das diesjährige Programm des Common Ground trägt die Überschrift: WIR UND SIE.

In dritten Jahr als Schwerpunktregion der Leipziger Buchmesse stellen wir Fragen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten, nach Verbindung und Abgrenzung, nach dem Eigenen und dem Anderen: Ist der Südosten Europas wirklich so anders als das, was um uns ist, als das, was uns vertraut scheint? Was ist imaginierte, was wirkliche Distanz? Wie groß sind die Unterschiede zwischen dem Unsrigen und dem Ihrigen, zwischen dem Hier und dem Dort? Ist die Teilung einer Welt in ‚Ost‘ und ‚West‘ noch (oder wieder!) aktuell?

An dem menschlichen Wunsch, dem Chaos der eigenen Existenz mit Ordnung, Planung, Übersicht und Abgrenzung zu begegnen, ist a priori nichts verkehrt. So entsteht die eigene Identität, so kann man sich ihrer immer wieder versichern. Problematisch wird es erst, wenn wir Bewertungen vornehmen und das eigene Dasein für wertvoller und richtiger halten als das anderer – und so unweigerlich eine Perspektive der Überlegenheit einnehmen. Aus welcher Himmelsrichtung wir auch immer auf andere blicken.

WIR UND SIE versammelt Autor:innen, in deren Büchern Menschen darauf bestehen, einen eigenen Lebensweg zu wählen, in denen Kinder die für sie vorgesehenen Rollen nicht zu spielen bereit sind und gängige Zuschreibungen und Haltungen nicht fraglos übernehmen. Es sind Bücher über Menschen, die weitreichende Konsequenzen kurzsichtiger Entscheidungen politischer Machthaber zu tragen haben, aber auch Bücher über Träume, Hoffnungen und Ängste, wie wir alle sie kennen bei dem Versuch, das Leben zu meistern.

Wir laden Sie ein, diesen Stimmen aus Südosteuropa zuzuhören. Auf dass „SIE“ künftig ein Teil von „WIR“ sind – und umgekehrt.